Vor jedem Film werden von den Hauptdarstellern Probeaufnahmen angefertigt, die für den Zweck der Spielleitung, aber auch für Kostümfragen benötigt werden. Gretas Probeaufnahmen aber hatten einen anderen Zweck; sie war für Hollywood ein unbeschriebenes Blatt, wie sie ja auch von den Landsleuten mehr als eine Beigabe zu Stiller, als eine fertige Künstlerin behandelt wurde. Sie war eben in jeder Hinsicht eine Hoffnung. Die Probeaufnahmen zogen sich einen ganzen Tag hin und ermüdeten Greta sehr. Sie war, bevor sie in das Atelier ging, dem Maskenbildner Jack Hollart vorgestellt worden, der bei ihrem Anblick die Augenbrauen kritisch in die Höhe zog. Hollart war ehedem Bildhauer gewesen, und die anatomischen Vorstudien befähigten ihn, in einem Menschenantlitz lesen zu können. Er nahm Greta in sein Spiegelkabinett mit, ließ dann aus der dramaturgischen Abteilung eine Sekretärin kommen, die schwedisch sprach, und sagte mit trockener Ruhe zu Greta, daß sie einfach verboten aussähe. Greta trug das Haar wuschelig und wild gelockt. Da mußte denn zuerst eine Friseuse das Haar völlig entkräuseln und eng an den Kopf klatschen, worauf Hollart allerlei Perücken ausprobierte, um das Gesicht neu fassen zu können. Greta, die eine schöne Stirn besaß, mußte diese wieder frei tragen wie in „Gösta Berling“, aber sie durfte das Haar nicht hoch türmen, sondern es in weichen Wellen herabfallen lassen. Hollart setzte auch die Augenbrauen etwas höher an und ließ den Mund in seiner ganzen Breite wirken. Dann amen die Aufnahmen, in denen Greta allerlei Gemütsbewegungen verraten mußte – und nach zwölf anstrengenden Stunden waren die Aufnahmen beendet. Dann hörte sie wieder acht Tage nichts, bis sie endlich zur Direktion gebeten wurden.
Wenn sie nun gedacht hatte, eine Rolle zu erhalten, so sah sie sich getäuscht, denn ein Mitglied der Direktion eröffnete ihr, daß sie zuerst zum – Zahnarzt zu gehen habe, ihr linker Eckzahn sei leider nicht ganz korrekt gewachsen, und dieser Fehler müsse durch Richten beseitigt werden. Danach sollten dann neue Aufnahmen gemacht werden. Als Stiller den Verlauf der Unterredung erfuhr, stieß er furchtbare Flüche hervor, weil von den schauspielerischen Fähigkeiten Gretas nicht gesprochen worden war. Nachdem ein Zahnkünstler sein Talent im Zurechtrücken des Eckzahns bewiesen hatte, kam Greta noch einmal in die Behandlung Mr. Hollarts. Über ihn dachte Greta nunmehr freundlicher, denn sie hatte von Sjöström erfahren, daß Hollart ein Künstler war, der schon viele Gesichter entdeckt hatte. Er erkannte mit sicherem Blick die fotografisch vorteilhafteste Linie des Gesichts, und er wußte auch, daß möglichst einfache Züge einer Frau großen Reiz verleihen. Hollart entpupte sich als ein lustiger Bursche, der bei seiner Beschäftigung tausend Späße trieb. Aber da er nur ein fürchterliches Yankee-Englisch sprach, so verstand Greta kein Wort. Sie erkannte nur, daß Hollart, indem er ihr das Haar hinter das Ohr kämmte, in ihr Gesicht einen leise melancholischen Zug brachte. Dann stellte Hollart die Forderung, daß Greta als Schwedin hellblond erscheinen müsse, denn von Natur war sie dunkelblond. Nachdem danach wieder die ermüdenden Aufnahmen erledigt waren, zeigte sich Mr. Hollart sehr befriedigt, und Greta erfuhr nach einigen Tagen, daß es auch den Herren der Direktion gewesen waren.
Stiller hatte geglaubt, man werde ihn damit beauftragen, sofort einen Film mit Greta Garbo und Einar Hansson in Angriff zu nehmen; er hatte auch schon einen Stoff bereit, das Schicksal der ja auch in Amerika bekannten Sängerin Jenny Lind. Aber er hatte vergessen, einen derartigen Paragraphen in seinen Vertrag aufnehmen zu lassen, und so stieß er auf Widerspruch. Man bewies ihm, daß es unmöglich wäre, einen Film mit zwei in Amerika unbekannten Darstellern zu drehen. Einer der führenden Darsteller mußte den Zuchauern unbedingt vertraut sein. Auch sein Filmstoff fand keinen Anklang. Die MGM hatte mehrere Romane erworben, und einer von ihnen war unter dem Titel „Der Wildbach“ /The Torrent) in ein Drehbuch verwandelt worden. Als Spielleiter wurde auch nicht Stiller bestimmt, sondern ein Mann aus der zweiten Garnitur der Regisseure, Monta Bell, der als Gagman, als Erfinder lustiger Situationen, begonnen hatte. Zum Partner Gretas wurde nach längerer Wahl Ricardo Cortez bestimmt, ein junger Darsteller vom Valentinotyp, der eben im Aufstieg begriffen war.
In der Zwischenzeit hatte Greta sehr fleißig englische Stunden genommen, aber da ihre Sprachkenntnisse noch nicht ausreichten, erhielt sie eine Dolmetscherin zugewiesen. Stillers Absicht, bei den Aufnahmen dabei zu sein, fand mit dem Hinweis Ablehnung, daß das Hausgesetz nur den Mitwirkenden einer Filmaufnahme die Anwesenheit im Atelier gestattete. Greta war also völlig auf sich selbst angewiesen. Sie fuhr jeden Tag selbst in das Atelier, denn Frau Gade hatte ihr die Kunst des Autofahrens beigebracht und ihr gleichzeitig einen billigen Wagen verschafft. In Hollywood besaß eben jeder einen eigenen Wagen. Gretas Auto war ein schrecklicher Klapperkasten, der nur sechzig Dollar gekostet hatte. Sie kam sich ganz klein vor, wenn sie mit ihrem Gefährt an Lehmann vorbeifuhr, an dem riesigen Pförtner, der Lehmann hieß und wie der Torwart des Paradieses nur jene Personen eintreten ließ, die mit einem auf den Tag lautenden Schein versehen waren. Die Kontrolle mußte überaus streng gehandhabt werden, weil allerlei Filmbesessene die tollsten Streiche vollführten, um das Ateliergelände betreten zu können.
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Die Arbeit unter Monta Bell war anstrengend, den sie währte von acht Uhr morgens bis sechs Uhr nachmittags, und gelegentlich kamen auch noch einige Nachtaufnahmen hinzu. Kein Wunder, daß Greta abmagerte, zumal sie auch das durchschnittliche amerikanische Essen nicht liebte. Frau Gade gab ihr daher nach schwedischer Art zubereitete Brote mit, aber mitunter war Greta von den Aufnahmen so mitgenommen, daß sie die Brote nach Hause zurückbrachte oder unter den Bühnenarbeitern und Komparsen verteilte. Das einzige, was Greta bei der Arbeit nett fand, war der durchaus kameradschaftliche Ton, mit dem alle Mitwirkenden eines Films, Darsteller sowohl als auch Techniker, untereinander verkehrten. Auch die berühmtesten Schauspieler zeigten keine Starlaunen, und in der Kantine gab es nur die gemischte Reihe; jeder setzte sich, wo eben Platz war. Den übrigen Darstellern des Films „Der Wildbach“ stand Greta fremd gegenüber. Für die routinierten Hollywoodschauspieler war das Auftauchen einer jungen europäischen Künstlerin keine Sensation, denn sie hatten schon zu viele kommen und wieder gehen sehen. Auch war Gretas Zeit sehr besetzt, den sobald ihr eine freie Stunde blieb, in der Szenen mit anderen Darstellern gedreht wurden, stand der Leiter der Werbeabteilung da, der sie in ein anderes Atelier brachte, wo Standfotos mit ihr aufgenommen wurden.
Greta, die in Amerika völlig unbekannt war, mußte den Zuschauern erst nahegebracht werden. Das geschah auf dem Wege über die Mode. In eleganten Kostümen und Mänteln wurde sie fotografiert, damit die Filmfreundinnen auf dem Wege über die neuesten Moden auch das Gesicht der „Beautiful Swedish Actress“ betrachten und sich ihren Namen einprägen sollten.
Diese Bilder waren zum Teil noch gar nicht versandt, als „Der Wildbach“ seine „Preview“ erlebte. Es ist in Hollywood üblich, jeden Film vor der eigentlichen Uraufführung dem völlig unvorbereiteten Publikum eines kleinen Kinos vorzuführen. Stenotypistinnen sitzen dabei unter den Zuschauern und notieren jedes Wort des Beifalls, oder der Ablehnung, und erst nach dieser Vorschau erhält ei Film in Hollywood seine endgültige Form. Die Preview des Garbofilms, der freilich nicht als solcher angekündigt wurde, fand in Pasadena, dem elegantesten Villenort Kaliforniens, statt. Alle Skandinavier, soweit sie am Nachmittag frei waren, hatten sich neben den führenden Köpfen der MGM eingefunden, um das Resultat der Arbeit zu erfahren.
Der „Wildbach“ erlebte hier eine glatte Ablehnung; es war ein nicht verschleierter Durchfall. Greta selbst fand sich schrecklich aussehend, und nur mit Mühe hielt sie die Tränen zurück. Die Herren der Direktion lächelten auch nach der Vorstellung noch freundlich und sagten Greta einige angenehme Worte. Sie versprachen, ihren geschicktesten „Cutter“ heranzuziehen, um den Film umschneiden zu lassen. Greta hörte kaum hin. Sie war so erregt, daß sie nur schwedisch zu sprechen vermochte. Auch glaubte sie, wie ihre schwedischen Freunde, aus den Mienen der Direktoren zu entnehmen, daß diesen selbst die Rettung des verpfuschten Film unwahrscheinlich vorkam.
Nachdem die Skandinavier unter sich waren, sagte Stiller: „Es war abscheulich. Ich ersticke! Wir müssen unbedingt etwas zu trinken haben. Gade, du mußt deinen Keller leermachen.“ – Aber Frau Gade war erkrankt, und so mußte sich die verstörte Gesellschaft mit einem weit von den Gesellschaftszimmern liegenden Raum begnügen, wo die Tröstungen, so gut es ging, mit Aquavit flüssige Formen annahmen.
Wir reisen morgen nach Schweden zurück“, rief Stiller aus, „wir haben von Hollywood nichts zu hoffen.“ Doch diesem Plan widersprachen alle diejenigen Künstler, die schon länger in Hollywood weilten. „Unter keinen Umständen dürft ihr fort, ehe der Film endgültig fertiggestellt ist“, fiel Victor Sjöström ein. „Ihr wißt gar nicht, wie geschickt diese Cutter im Umschneiden eines Films sind. Im übrigen braucht ihr nicht zu glauben, daß ihr die ersten seid, denen so etwas stößt. Ähnlich ist es beinahe allen Leuten bei ihrem ersten Film in Holly gegangen.“
Greta begann nunmehr richtig zu weinen. Aber Stiller wurde dadurch nur noch mehr gereizt. „Heule nicht“; rief er, „koche lieber einen Kaffee.“ Und so erhob sich denn das durchgefallene kleine Schwedenmädchen und kochte in der elektrischen Küche der Frau Gade am Ufer des Stillen Ozeans morgens um drei eine Kanne Kaffee für die Freunde und die Landsleute. – – –
Jeder Cutter hat seine Geheimnisse; derjenige, dem der „Wildbach“ anvertraut wurde, muß ein Zauberer gewesen sein, denn er schuf aus dem Material, zu dem er noch einige neue Großaufnahmen von Greta drehen ließ, einen in der Handlung veränderten Film. In dieser Gestalt kam der Film in einem der kleineren Uraufführungstheater Hollywoods zur Premiere. Mit Herzklopfen nahm Greta im Parkett Platz, voller Bangen, noch einmal Zeugin ihres Durchfalls zu sein. Ihr Schutz war, daß niemand sie kannte.
Der „Wildbach“ wurde jetzt ein großer Erfolg. Die sentimentale Handlung rührte die Zuschauerinnen zu Tränen, der Beifall rauschte auf. Greta wurde auf die Bühne geholt und mußte sich verneigen. Am nächsten Tage brachten alle Blätter der Stadt ihr Bild. Die hohe Direktion aber sandte einen riesigen Korb mit Blumen und mit Konservenbüchsen, welche die Aufschrift „Schwedenfrüchte“ trugen.
Nunmehr war Greta gestartet, die Öffentlichkeit hatte einen Begriff von der neuen Schauspielerin bekommen, und so schien es den Leitern der MGM gefahrlos zu sein, sie in einem Film herauszustellen, dessen Spielleitung Mauritz Stiller inne hatte. Schließlich war er, der eine größere Gage als Greta bezog, auch herübergeholt worden, um einen gewissen Auftrieb in das Atelierleben zu bringen. Der schwedische Spielleiter dachte für sich und seine Künstler an ein schwedisches Thema. Er schlug den Roman „Jerusalem“ von der Lagerlöf vor, der mit einem sensationellen Schiffbruch einsetzt. Aber davon wollte niemand etwas wissen. Man sagte ihm auch nur Greta Garbo als Darstellerin zu, während Einar Hansson in einem anderen Film beschäftigt wurde. Gretas Partner sollte wieder ein Mann von romantischem Typ sein, nach dem Prinzip: Blonde rau, brünetter Mann. Als stoffliche Unterlage diente abermals ein erfolgreicher Roman, der den Titel „Totentanz der Liebe“ (The Temptress) erhielt. Es war Stiller nicht recht, daß er sich an einen Schmarrn vergeuden sollte, aber er war der Meinung, aus dem lebendigen Stoff doch etwas herausholen zu können.
Greta Garbo und John Gilbert
in „Es war“
Aufnahme Metro-Goldwyn-Mayer
So begann denn unter seiner Leitung die Arbeit, die ihm schon in den ersten Tagen den gewaltigen Unterschied in der Filmarbeit Amerikas und Europas zeigte. Stiller traf den To nicht recht, der in den Studios von Hollywood am Platz ist, diese Mischung von Liebenswürdigkeit und Brutalität, auf die er sich nicht verstand. Mit dem Hauptdarsteller Antonio Moreno wußte Stiller nichts anzufangen, und dieser wieder fand in dem Spielleiter keine Stützte, wie er eine solche von den heimischen Regisseuren gewohnt war. Greta, die allein Stillers Absichten begriff, war ihm behilflich, einen Ausgleich mit den amerikanischen Schauspielern zu finden. Auch mit dem technischen Personal kam Stiller nicht zurecht, und so gab es denn bald Konflikte, die zur Verzögerung der Aufnahmen führten. Eines Tages erhielt Stiller einen Brief, worin ihm mitgeteilt wurde, daß die Regie des Films „The Temptress“ an den Spielleiter Fred Niblo übergegangen wäre. Stiller war wie vor den Kopf geschlagen, denn er hatte doch nie gehört, daß ein Künstler inmitten der Arbeit einfach an der Weiterführung gehindert wurde. Er raste, aber sein Protest verhallte ohnmächtig. Stiller wußte nicht, daß dieser Vorgang in Hollywood nicht ungewöhnlich war, ja, daß die davon betroffenen Spielleiter einen solchen Zwischenfall nicht tragisch nahmen. Klappte es diesmal nicht, nun, so vielleicht ein andermal! Die Wahl Fred Niblos zeigte an, welches Gewicht auf Greta gelegt wurde, denn Niblo war der erste Mann seiner Firma, und die Arbeit unter seiner Leitung hatte als ein Vorzug zu gelten. Sjöström setzte dese Tatsache seiner Landsmännin Greta sorgfältig auseinander, denn sie hatte im ersten Augenblick auf die Seite Stiller treten und die Arbeit einstellen wollen. So blieb sie aber weiter tätig und lernte in Niblo einen scharmanten Mann kennen, der sie sorgsam anfaßte und durch seine Gattin, die sehr bekannte Schauspielerin Enid Bennet, in schwierigen Situationen beraten ließ. Wie vordem Ricardo Cortez, s konnte diesmal Antonio Moreno in Greta als Spielpartner keinen Funken der Leidenschaft erzeugen. Obgleich Niblo nach Art eines Kammerspiels inszenierte, denn er hatte seine Laufbahn mit solchen Filmen begründet, so war doch dem Film kein besonderer Erfolg beschieden. Greta erlebte während der Arbeit einen heftigen Gemütsschlag, denn aus Stockholm traf ein Telegramm ein, daß ihre Schwester Ingrid ganz plötzlich gestorben wäre. Greta, die sehr an ihren Geschwistern hing, wäre am liebsten sofort abgefahren, aber sie riß sich zusammen und blieb bei der Arbeit. Ohne daß sie sich dessen bewußt wurde, erschien sie reizbar und war schwer zu behandeln. Eine mehrwöchige Krankheit legte eine unfreiwillige Pause ein, so daß „Totentanz der Liebe“ unter mannigfachen Schwierigkeiten beendet wurde. Nachdem dieser Film seine Uraufführung gehabt hatte, wurde Greta angeboten, ihren dreijährigen Vertrag in einen fünfjährigen umzuwandeln, aber sie lehnte ab. Nunmehr schien es der Produktionsleitung wichtig, die junge Schwedin, die als Charakterbezeichnung im Atelier das Wort „trotzig und schwer zu behandeln“ hervorgerufen hatte, in möglichst vielen Filmen herauszubringen. Sie erhielt sofort eine neue Rolle in dem nach Hermann Sudermanns Roman „Es war“ geschriebenen Film. Sudermann war zeitweilig in Amerika erfolgreicher als in unserer Heimat; alle seine Romane sind dort verfilmt worden. Die Rolle der Felicitas war vom schauspielerischen Standpunkt ausgezeichnet, aber Greta empfand, daß dieser Frauencharakter im Film recht äußerlich gezeichnet war, und so zeigte sie wenig Neigung, die Aufgabe zu übernehmen. Als ihr klargemacht worden war, daß ihr Vertrag sie zur Übernahme verpflichte, nickte sie nur stumm. Sie nahm auch ohne Bewegung zur Kenntnis, daß ihr diesmaliger Partner John Gilbert sein werde. John Gilbert stand auf der Höhe seines Ruhmes, er galt als der größte Herzensbrecher, und er wurde nicht weniger umschwärmt als heute Gary Cooper oder Clark Gable. Als die Aufnahmen beginnen sollten, war Greta verschwunden. Sie war in Hollywood und Umgegend nicht aufzufinden, niemand, selbst ihre Freunde, wußten, wo sie steckte. Sie war in ein kleines Seebad gefahren und lebte dort unerkannt. Bei der Herstellerfirma geriet alles in höchste Aufregung. Der Fall sollte geheimgehalten werden, kam aber doch zu Ohren eines Reporters, der Gretas Verschwinden sensationell aufbauschte und unter der Schlagzeile: „Wo ist die Schwedensphinx?“ veröffentlichte. Der Name „Schwedensphinx“ ist dann publizistisch weidlich ausgeschrotet worden. Greta hatte die amerikanische Mentalität verkannt. Sie wollte Ruhe und Einsamkeit und ahnte nicht, daß sie gerade damit die Neugier herausforderte, denn in Amerika leben die Schauspieler eben für die Öffentlichkeit. Der Klatsch fand ein geeignetes Betätigungsfeld. Greta, e nur einem kleinen Kreise bekannt war, erregte plötzlich das Interesse der Allgemeinheit. Die Unruhe um Greta erreichte den Höhepunkt, als die „Schwedische Sphinx“ im Atelier erschien und die in den Hollywoodateliers berühmt gewordenen Worte sprach: „Ich glaube, wir fangen an.“ |