Auf dem Tisch, an dem sie ihre Gäste Platz nehmen ließ, lag ein Monopoly-Spiel... Königin Silvia und ihr Mann merkten sehr wohl, daß die alte Dame nicht über sich sprechen wollte. Also plauderte man über Schweden und den Urgroßvater des Königs, Gustav V., der die Garbo abgöttisch verehrt hatte.
"Sie spielen Monopoly?" fragte die Königin schließlich. Die Antwort verriet Einsamkeit. "Ich würde schon gern. Aber mit wem denn?" – "Nun", meinte die Königin spontan, "Warum nicht mit uns?" Gesagt, getan. Ihr Vermögen von gut und gern 100 Millionen Dollar hätte es der Garbo erlaubt, mit echtem Geld und Grundbesitz zu spielen.
Zwei Männern verdankte sie die Vermehrung ihrer Filmgagen. Der erste war ihr Liebhaber George Schlee. Er hatte Millionen an der Börse gemacht und bewies dieselbe glückliche Hand bei ihrem Geld. Auch ihr Bewunderer Onassis ließ es sich nicht nehmen, sie mit wertvollen Tips zu versorgen. So wurde sie reicher und reicher.
Greta mit George Schlee in Nizza.
Er war der Mann, der ihre Gagen
an
der Börse vermehrte
Glücklich aber war sie nicht. Ihr Leben schien seinen Sinn verloren zu haben, seit sie sich 1941, nach dem Mißerfolg ihres Films "Die Frau mit den zwei Gesichtern", aus Hollywood zurückgezogen hatte. Zunächst tief verletzt, fehlte ihr später der Mut, es noch einmal zu wagen. Einen Filmvertrag, den sie unterschrieben hatte, zerriß sie wieder.
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Jahre später vertraute sie sich Katharine Hepburn an: "Ich werde mich nicht umbringen, werde auch nicht zur Flasche greifen, obwohl ich allen Grund dazu hätte." Zum Schluß trank sie aber doch. Whisky pur, drei Flaschen pro Woche. Dadurch verschlimmerte sich ihr Nierenleiden rapide – dieselbe tückische Krankheit, an der schon ihr Vater gestorben war.
Alt, unglücklich, einsam – Greta (M.)
wird von Helfern in New York zu ihrer
Wohnung geleitet
Nach ihrem Tod rätselte alle Welt, wer sie beerben würde. Es hieß, sie habe 1988 ihr Testament geändert und Prinzessin Victoria, die Tochter des schwedischen Königspaares, mit einigen Millionen bedacht. Und auch eine gewisse Christine Schmitz aus Köln, die angeblich die Halbschwester des Leinwandidols war, machte sich Hoffnungen auf die Hinterlassenschaft. Vergeblich. Die Testamentseröffnung brachte eine Überraschung. Alleinerbin war eine Frau, die niemand kannte: Gray Reisfield, die Nichte der Garbo und laut Testament seit langem ihre einzige Freundin und Vertraute. |