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Greta Garbo †
Die Göttliche starb
auf Station 2


Greta Garbo, die Schwedin mit dem Engelsgesicht, war der größte weibliche Star der Filmgeschichte. Sie starb in einem New Yorker Krankenhaus.

2. Stock des "New York Hospital", 68. Straße in Manhattan, "Rogosen Kidney Center", die Nieren-Spezialabteilung der Cornell-Universitätsklinik: So unnahbar und rätselhaft Greta Garbo lebte, so starb sie hier mit 84 Jahren - diese letzte Legende des Jahrhunderts. Die "Göttliche" - zündete sich auf Station 2 eine Zigarette an, verfügte vor ihrem einsamen Tod: "Niemand darf die Einzelheiten erfahren, wie ich mich von dieser Welt verabschiede." Ihr wunderbares Gesicht mit der Alabaster-Haut, das Millionen Menschen in aller Welt zu Garbo-Fans machte, hatte sich gelblich verfärbt. Die großen Qualen der mythosumworbenen Diva sollen ihr letztes Geheimnis bleiben.

 

 
Die Göttliche starb einsam
 

Die Göttliche war reich –
aber zuletzt ganz einsam

Greta Garbo, die makellose Schönheit aus "Anna Karenina" und "Königin Christine", konnte sich zuletzt kaum noch bewegen. Die Garbo, Weltstar aus "Ninotschka" und "Menschen im Hotel" und eine der geheimnisvollsten Frauen dieses Jahrhunderts, litt an Durchblutungsstörungen und Arterienverkalkung. Jeder Schritt bereitete ihr qualvolle Schmerzen. Trotzdem rauchte die gebürtige Schwedin, die mit 36 Jahren (1941) aus heiterem Himmel ihre Karriere beendete, täglich 70 Zigaretten der Marke "Sherman's".
     Sie war die kälteste, unnahbarste und schönste Frau der Filmgeschichte. Immer wieder wurden ihr Affären nachgesagt – aber sie heiratete nie. Kein Kind, keine Familie. Ihr früher knabenhafter Körper wirkte zuletzt unter dem Einfluß der Medikamente aufgedunsen. Die großen brennenden blauen Augen verloren ihren Glanz. Ihr blondschimmerndes Haar ergraute. Greta Garbo wollte, daß die Menschen sie nur als jugendliche Heldin aus 27 Filmen in Erinnerung behalten sollten. So entwickelte sie immer raffiniertere Tarnungen und Kostümierungen. Die unvergessene "Mata Hari" und "Kameliendame" verbarrikadierte sich in ihrem luxuriösen 7-Zimmer-Appartement in Manhattan (450 Ost, 52. Straße). Nur 16 Straßen weiter befindet sich das "New York Hospital", wo Greta Garbo jetzt starb.
     Dort hatten die Ärzte schon vor zwei Jahren festgestellt: Chronisches Nierenversagen, das das Blut der "göttlichen" Einsiedlerin (geboren als Greta Lovisa Gustafson) verseuchte. Als "Die Göttliche" gilt die Garbo seit 1927. Damals hatte sie den Stummfilm "Das göttliche Weib" gedreht – von diesem legendären Streifen existiert heute offenbar nicht einmal mehr eine Kopie.
     Die Garbo brachte es zur Millionärin – sie hinterläßt ein Vermögen vom 30 Millionen Dollar. Sie besaß Häuser in der Schweiz, Frankreich. Und Büroblocks in New York. Aber aller Reichtum half ihr nicht beim Kampf gegen den Tod. Sechs Stunden tägliche Nierenwäsche – so sahen die letzten Monate der Göttlichen aus. Als sie starb, war nicht einmal ihre letzte Vertraute, das Dienstmädchen Claire Koger, am Krankenbett.
     Die Königin des Films starb sehr einsam.


Nur selten zeigte sich die unnahbare Schauspielerin in der Öffentlichkeit – wie hier 1985 als Schwimmerin vor Antigua.

 

 
Ihre Filme
 

Greta Garbo und Charles Boyer
(als Napoleon) in „Maria Walewska“
(1937). Schon während der
Produktions-Vorbereitungen ging
alles schief, zwanzig Autoren
versuchten sich am Drehbuch.

Dieses Gesicht, das bis zum
heutigen Tag nichts von seinem
Zauber verloren hat: Greta Garbo
in dem vor fünfundfünzig Jahren
gedrehten Kino-Klassiker „Anna
Karenina
“ (1935).

Fast nackt, nur in ein spärliches
orientalisches Gewand gehüllt,
tanzt die Garbo als Nachtclub-
tänzerin und Spionin „Mata Hari“
(1932) vor einem chinesischen
Kriegsgott.

Als „Königin Christine“ (1933) wurde
die Garbo weltberühmt. Einen
weiblichen Hollywood-Star in ihrer
Größenordnung hat es später nur
noch einmal gegeben – Marilyn Monroe.

Eine Rolle, die der „Göttlichen“ auf den
Leib geschrieben war: Greta Garbo als
russische Tänzerin Grusinskaya – eine
alternde Ballerina – in „Menschen im
Hotel
“ (1932).

 

Eine Frau über Greta Garbo
"Wenn ein Gesicht so sein kann -
was will ich dann mit meinem?"

Von WILL TREMPER

Mein aufregenstes Erlebnis mit der Garbo - und zugleich das typischste – hatte ich vor 22 Jahren in New York: Da saß ich neben ihr im Kino und sah wieder einmal ihren letzten Film "Die Frau mit den zwei Gesichtern" aus dem Jahre 1941.
     Ich bezweifle, ob ich etwas sah, obwohl ich stur auf die Leinwand guckte, dabei kaum zu atmen wagte und irgendwie meine vor Aufregung schweißnassen Hände zu trocknen versuchte.
     Die "Göttlich" roch betäubend nach Chanel No. 5 und murmelte ständig etwas vor sich hin, das wie "Gorgeous!" klang – "Fabelhaft!"
     Das hätte mich mißtrauisch machen müssen: Greta Garbo fand ihren Anblick auf der Leinwand nie so großartig wie der Rest der Menschheit.
     Als es hell wurde, sah ich, was los war. Neben mir im großen Kinosaal des Museums of Modern Art, in dem zum ersten Mal in der Filmgeschichte das komplette Zelluloid zu sehen war, das je mit ihr belichtet wurde - saß eine Garbo-Imitation!
     Beim Hinausgehen sah ich mindestens noch zwei Dutzend ältere weibliche Fans in Garbo-Aufmachung: Schlapphut, Sonnenbrille, Trenchcoat.
     Greta Garbo selbst ignorierte diese Retrospektive ihres Gesamtwerks, vom ersten kleinen Werbefilm des Jahres 1921 bis zu der "Two-Faced Woman" von 1941.
     Sie blieb in ihrem Sieben-Zimmer-Eigentumsappartement 450 East 52th. Street und antwortete auf die Frage, warum sie der Einladung des Museums nicht gefolgt war: Dafür kriege ich doch keinen Penny!"
     Die schönste Frau der Welt – nein, des Jahrhunderts - war nicht geizig, sie war sparsam, eine bis zuletzt auf ihre Unabhängigkeit achtende schwedische Proletarierin, was die Moneten betraf.



Autor und Regisseur
Will Tremper
schreibt über
Schauspielerin
Greta Garbo


     In den zwanzig Jahren in denen die Stockholmer Straßenkehrerstochter Greta Gustafson sich mit dem neuen Medium "Kino" abgab, spielte sie gerade mal in 27 Filmen - darunter zehn stummen - die Hauptrolle. Was ihr, insgesamt, nicht mehr als zwei Millionen Dollar einbrachte - aber "gute, alte", die noch etwas wert waren.
     "Mit 36 Jahren hat sie aufgehört zu arbeiten", verriet Greta Garbos letzter Liebhaber George Schlee, als ihr 1955, im Alter von 50 Jahren, ein Sonder-Oscar für "Königin Christine" und das Gesamtwerk verliehen wurde, "aber heute dürfen Sie gut und gern eine Null an ihr Vermögen heften..."
     Das wären damals dann schon zwanzig Millionen gewesen.
     George Schlee war ein gutaussehender Russe, verheiratet mit der begnadeten New Yorker Modeschöpferin Valentina, deren Geschäfte er, unter anderen, leitete. Als er Greta Garbo 1943 bei einer Modenschau kennenlernte, verliebte er sich in sie und kümmerte sich bis zu seinem Tod 1964 um die Vermehrung ihres Vermögens.
     Seiner attraktiven Frau Valentina blieb nichts anderes übrig, als eine Ehe zu dritt zu akzeptieren. Es erging ihr wie Christa Rotzoll, der Kritikerin der FAZ, die einmal über den Anblick der göttlichen Garbo schrieb: "Wenn ein Gesicht so sein kann, was will ich dann noch mit meinem!"

Ab morgen in BILD
die neue Serie:
"Die Göttliche"

 Die unbekannte Greta Garbo, die nachts in Berlin allein auf Abenteuer ausgeht  Ihr erster Film in Hollywood und die Tragik ihrer ersten großen Liebe.

 

 
Part I
  

 

from:   BILD     April 1990
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