Die göttliche Greta Garbo wird 80 Jahre alt
Auch im Alter bleibt der Star allein – Keine offizielle Feier
Ihre Verehrer in aller Welt nennen sie "die Göttliche". Heute wird Greta Garbo 80 Jahre alt. Ihr Geburtstag wird offiziell nicht gefeiert. Wieder einmal scheint sie den berühmten Satz aus dem Film "Grand Hotel" (1932) zu bestätigen: "Ich möchte allein sein." Die Garbo blieb allein. Sie war nie verheiratet, blieb kinderlos, über Affären gab es nur sehr vage Gerüchte. Auch in ihrem Privatleben schien sie die melancholische unnahbare Schöne zu sein, die sie in ihren Filmen verkörperte.
Das Leben der Göttlichen begann sehr prosaisch. Am 18. September 1905 wurde sie als dritte Tochter eines ungelernten Arbeiters in Stockholm geboren. Von einem Friseurladen kam sie über die Hutabteilung eines großen Warenhauses zum Film. Ihre außergewöhnliche Schönheit war den jungen schwedischen Filmemachern, die einen Werbefilm mit Greta Lovisa Gustafsson, so lautete ihr richtiger Name, nicht entgangen. Der Regisseur Mauritz Stiller gab ihr eine Hauptrolle in der Verfilmung der "Gösta-Berling-Saga" (1924) von Selma Lagerlöf. Der Stummfilm wurde ein Welterfolg. Die Garbo, wie sie nun genannt wurde, bekam ihren Vertrag von Metro-Goldwyn-Mayer.
In Hollywood fühlt sich die scheue Schwedin nicht wohl. MGM nutzte ihre Zurückhaltung und umgab sie gegenüber der Öffentlichkeit gezielt mit einer Aura des tragisch Geheimnisvollen, der ihre Filmrollen entsprachen. Meist stand sie darin in einer "unmoralischen" und tragisch endenden Liebesbeziehung, so in "Love" (1927) nach Tolstojs Anna Karenina und "The Kiss" (1929). Sie entfaltete ihr Können in der Darstellung von großen tragischen Heldinnen wie "Königin Christine" (1933), "Anna Karenina" (1935) und 1936 "Die Kameliendame".
Als sie 1939 unter Ernst Lubitsch in "Ninotschka" spielte, einer ihrer wenigen Filme mit Happy-End, kündigte MGM groß an: "Die Garbo lacht." Doch der Versuch, der Garbo ein neues Image zu geben, mißlang. Der Streifen "Die Frau mit den zwei Gesichtern" (1941), in dem sie neben Ruth Gordon eine kumpelhafte Freundin spielen sollte, fiel durch. Die Garbo zog sich endgültig zurück. |