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Liebesbriefe vom Wikingermädchen

Neue Enthüllungen zur Frauenliebe des Filmstars Greta Garbo

BERLIN, 16. April. "Wie soll ich diese sechs bezaubernden Wochen beschreiben? Schon beim Gedanken daran ist mir klar, welches Glück sie mir gebracht haben." Das ist die eine Seite dieser Liebesgeschichte, und sie ist schon lange bekannt. In ihren Memoiren hat die Schriftstellerin und Drehbuchautorin Mercedes de Acosta bereits 1960 ihre Affäre mit der Leinwandlegende Greta Garbo beschrieben.

Es war ein schöner Sommer damals, 1931 in der Sierra Nevada im Westen der USA. Sie wohnten auf einer Insel im Silver Lake, sie haben zusammen Forellen gekocht, gebadet, sich gesonnt und sich fotografiert. "Es hat in der ganzen Zeit weder zwischen Greta und mir noch der Natur um uns herum auch nur einen Augenblick gegeben, der nicht harmonisch gewesen wäre."

Die damals 38-jährige Acosta schrieb in dieser Zeit sogar ein Drehbuch für die zwölf Jahre jüngere Garbo. In dem Film sollte das "Wikingermädchen" (Acosta) Männerkleidung tragen. Natürlich wurde das Skript vom MGM-Studio abgelehnt.

Ab Dienstag im Museum

Wie die Garbo diese romantische Sommer-Liebe sah und ob die beiden wirklich eine sexuelle Beziehung hatten, wird die Welt wohl zu Beginn dieser Woche fahren. Bisher unveröffentlichte Liebesbriefe Greta Garbos an Mercedes de Acosta stellt das Rosenbach Museum im amerikanischen Philadelphia am Montag auf einer Pressekonferenz vor. Acosta, die 1968 starb, hatte verfügt, dass diese Briefe im Museum unter Verschluss gehalten und erst zehn Jahre nach dem Tod Garbos veröffentlicht werden sollten. Die Schauspielerin war am 15. April 1990 in New York gestorben. Ab Dienstag können die 55 Briefe, 17 Postkarten und 15 Telegramme im Museum besichtigt werden.

Filmhistoriker versprechen sich von der Lektüre auch genauere Auskunft darüber, warum Greta Garbo sich 1941 auf dem Höhepunkt ihres Ruhms mit 36 Jahren überraschend aus Hollywood zurückzog und danach in fast vollständiger Abgeschiedenheit in New York lebte.

Die Garbo , die aus Schweden stammte und bürgerlich Greta Lovisa Gustafsson hieß, war für ihre Menschenscheu und Schüchternheit bekannt. Bei der Arbeit im Filmstudio ließ sie sich durch Paravents vor allzu vielen Blicken abschirmen. Der Star, der "Mata Hari", "Anna Karenina" und "Ninotschka" spielte, verweigerte sich den Regeln Hollywoods: Garbo gab keine Interviews und keine Autogramme, sie besuchte keine Filmpremieren und beantwortete keine Fanpost. Gegenüber den Produzenten setzte sie ihre eigenen Gehaltsvorstellungen durch. Ihr emanzipiertes Auftreten auf der Leinwand machte sie zum Idol für junge Frauen.

Sie wurde "schwedische Sphinx" genannt, weil sie in der Öffentlichkeit wenig redete und kaum lachte; auf Partys war sie als miserable Unterhalterin berüchtigt. In ihrem Haus in Kalifornien pflegte sie sich total abzuschotten. Als einmal ein Studio-Tanzlehrer kam, um mit ihr wie verabredet Rumba-Schritte einzustudieren, fand er Haus und Garten leer. Die Garbo , so geht die Legende, soll in einem Baum gesessen und gerufen haben: "Hau ab, Rumba, hau ab!"

Die Erben Garbos und einige Biografen der Filmdiva bezweifeln bis heute, dass es eine lesbische Beziehung zu Mercedes de Acosta gab. Sie verweisen darauf, dass die Autorin gern mit ihren Eroberungen, etwa der berühmten Tänzerin Isadora Duncan, prahlte.

Den Acosta-Ausspruch "Ich kann einem Mann jede Frau abspenstig machen" hat Hugo Vickers in seinem Buch "Loving Garbo " überliefert. Dass Greta Garbos Liebesleben sich nicht an Bibel und Biologiebuch orientierte, ist jedoch auch ziemlich klar: Ihre männlichen Lebensgefährten waren meist deutlich älter als sie und homosexuell.

Marlene macht den Hof

Tatsächlich war Acostas Affäre mit der Garbo schon 1932 beendet; der Urlaub war wohl der Höhepunkt der Beziehung gewesen. Die Garbo wollte nicht mehr, ein Versöhnungsgespräch in New York scheiterte. Acosta litt, tröstete sich aber bald mit Marlene Dietrich, die der Schriftstellerin den Hof machte.

Glaubt man den verschiedenen Legenden, dann blieben sich Garbo und ihre Ex-Liebhaberin noch bis zum Tode Acostas in Hassliebe verbunden. Es soll sogar einmal einen Erpressungsversuch mit den Briefen gegeben haben.

Beide Frauen wohnten in New York, doch kein Neujahrsgruß, kein Präsentkorb konnte die Stimmung auflockern. Dass Acosta die Affäre in ihrer Autobiografie erwähnte, soll ihr die Garbo niemals verziehen haben. Mercedes de Acosta verfügte, dass Greta Garbos Briefe erst zehn Jahre nach deren Tod veröffentlicht werden dürfen. Die Dokumente könnten Aufschluß über die Liebesaffäre sowie Garbos Rückzug aus der Öffentlichkeit geben. Am Montag werden die Liebesbriefe der Schauspielerin Greta Garbo an die Schriftstellerin Mercedes de Acosta veröffentlicht.

 

from:   BerlinOnline,        17.04.2000
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