Das Geheimnisvolle war ihr Kapital. Welche Rolle auch immer Greta Garbo spielte, immer waren ihre großen Augen von einem Hauch von Schwermut umflort, immer auch war eine unterkühlte Leidenschaftlichkeit spürbar. Diese melancholische Entrücktheit brachte der Garbo den Titel „die Göttliche“ ein.
Faszinierend, was die gebürtige Schwedin schaffte: Sie beherrschte nur ein Jahrzehnt der Filmgeschichte, doch diese Dreißigerjahre genügten, um ihren Ruhm als eine der größten Schauspielerinnen des Jahrhunderts zu begründen. Damals drehte Greta Garbo legendäre Filme wie „Mata Hari“, „Menschen im Hotel“, „Königin Christine“ (alle 1933), „Anna Karenina“ ('35), „Die Kameliendame“ ('36) und die Lubitsch-Komödie „Ninotschka“ ('39). Als ihr die Filmfirma MGM 1941 in dem Streifen „Die Frau mit den zwei Gesichtern“ das Image der „guten Kameradin“ verpassen wollte, und als dieser Film beim Publikum durchfiel – da beendete Greta Garbo ihre Karriere. Mit nur 36 Jahren hatte sie es nicht mehr nötig, Geld zu verdienen, gehörte ihr und ihrem Finanzberater Gaylord Hauser fast der gesamte Rodeo Drive, eine Einkaufsstraße in Hollywood, die „teuerste Meile der Welt.“
Sie lebte zurückgezogen und öffentlichkeitsscheu, ihr Ruhm blieb. Comeback-Gerüchte fand die Garbo „albern“: „Der Mythos, der meine Person umgibt“, sagte sie, „bringt mir viel Geld ein. Würde ich mit meinem heutigen Aussehen wieder filmen, wäre nicht nur dieser Mythos zerstört, sondern auch das Geschäft ruiniert.“ Geheimnisvoll wie sie lebte, starb sie auch: Ihre Todesursache, so hatte sie verfügt, soll nicht publik gemacht werden! |