Mit dem Film „Die Frau mit den zwei
Gesichtern“ verabschiedet sich Greta Garbo von
Hollywood. Es war ein Abgang im Groll
Bauchlandung
als Badenixe
Die Garbo als Badenixe in
„Die Frau mit den zwei Gesichtern“.
Sie selbst hielt diese Szene
für überflüssig
Die Werbeleute der Filmfirma MGM rührten wieder kräftig die Trommel. Der nächste Film nach dem Kassenerfolg „Ninotschka“ (Werbeslogan: „Die Garbo lacht“) sollte eine ganz neue Garbo präsentieren: eine Vollblutkomödiantin, witzig und geistsprühend.
Der Film, der dann im Dezember 1941 Premiere hatte, hieß „Die Frau mit den zwei Gesichtern“ und wurde trotz aller Werbetricks eine glatte Bauchlandung. Finanziell für MGM, künstlerisch für die Garbo.
„Der Film schockierte einen beinahe so sehr, als würde man die eigene Mutter betrunken sehen“, hieß es in einer Premieren-Kritik. Das bezog sich vor allem auf Szenen, in denen die unnahbare, als menschenscheu bekannte „Göttliche“ nun plötzlich als sportlich-burschikoses Skihaserl erschein und als Nixe im knappen, zweiteiligen Badeanzug viel Haut zeigte. Die Garbo hatte bei den Dreharbeiten vergeblich gegen die Badeszene protestiert – wohl wissend, daß sie halbnackt nicht die beste Figur machte.
Nach dem Debakel mit diesem Film kehrte Greta Garbo Hollywood den Rücken. Sie entschied im Groll, denn sie kreidete MGM an, ihr Image zerstört zu haben. Es war ein Abschied für immer.
Zwar wollte man die Garbo immer wieder zur Rückkehr vor die Kamera bewegen. „Der Fall Paradin“, 1947 von Hitchcock inszeniert, war z. B. eigens für sie geschrieben worden. Doch sie lehnte ab. Und auch ihr schwedischer Landsmann Ingmar Bergmann bekam einen Korb: Vergeblich versuchte er, sie für „Das Schweigen“ zu gewinnen.
Hellmut Lange
in FUNK UHR
Das ZDF setzt
weiter auf
die ›Göttliche‹
Mit der Komödie „Die Frau mit den zwei Gesichtern“ beendet das ZDF seine Reihe von sechs Garbo-Filmen. Die „Göttliche“ erreichte stattliche Einschaltquoten: bei „Mata Hari“ und „Ninotschka“ waren z. B. jeweils 38 Prozent der Fernsehgeräte eingeschaltet. Zu späteren, bisher noch nicht feststehenden Sendeterminen will das ZDF übrigens noch die Garbo-Filme „Die Kameliendame“ und „Maria Walewska“ zeigen.
Die Frau mit den zwei Gesichtern (Dienstag, ZDF). Die Komödie von 1941 war ein Kino-Flop. Nicht der beste Film der Garbo, aber ihr letzter und darum zumindest für Garbo-Fans sehenswert.