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Greta Garbo – eine Legende
schon zu Lebzeiten

Auch eine
Göttin wird
mal 75

Greta Garbo wird 75. Die „göttliche“ Schwedin war erst 36 Jahre alt, als sie ihre legendäre Karriere beendete. Doch fragt man heute nach der berühmtesten Filmschauspielerin der Welt, nennen Menschen in allen Erdteilen wohl immer noch den Namen der Frau, die vor 39 Jahren zum letztenmal vor der Kamera stand und die seitdem kaum jemand mehr zu Gesicht bekam.
     Ihr Ruhm hat ihren Abgang von der Bühne überdauert. Anläßlich des 75. Geburtstages am 18. September hat das ZDF eine sechsteilige Staffel berühmter Filme der „Göttlichen“ zusammengestellt. Die Reihe beginnt am 7. September. Die frühere Verkäuferin aus der Hutabteilung des Stockholmer Bergström-Warenhauses hat keine ebenbürtige Nachfolgerin. „Ich habe viele Filme gemacht“, sagte einst der große Hollywood-Produzent Samuel Goldwyn im Kreis von Journalisten, „und viele Stars kennengelernt – aber keiner erreichte den Ruhm der Garbo.“
     Der hartgesottene Kino-Mogul fügte, fast schwärmerisch, hinzu: „Eine Schauspielerin wie die Garbo wird der Film in einem Jahrhundert nur einmal gewinnen können.“ Millionen verehren sie als „die Göttliche“ (seit ihrem 1928 in Amerika gedrehten Stummfilm „The divine woman“ – Die göttliche Frau).
     Vor Beginn ihrer Karriere war sie nicht gerade auffallend schön: Mit 1,73 Meter schien sie recht lang geraten. Sie hatte Schuhgröße 43 und war von eher hagerer Figur. Doch später faszinierte ihr ausdrucksvolles beseeltes Gesicht mit den etwas vorstehenden Backenknochen Generationen von Kinogängern.
     Seit Jahrzehnten verbirgt die Garbo ihr Gesicht hinter riesigen Sonnebrillen und breitrandigen Schlapphüten. Ihre Menschenscheu, die Flucht vor der Welt machten sie zur Legende. Manche ihrer früheren Verehrer glauben, sie sei längst gestorben. Doch die Garbo lebt – und ist ängstlich darauf bedacht, noch viele Jahre am Leben zu bleiben...
     „Sie sehen müde aus, Miss Garbo“, sagte einmal ein mitfühlender Regisseur zu der Schauspielerin, nachdem sie stundenlang vor der Kamera gearbeitet hatte. „Gehen Sie doch besser nach Hause. Sie müssen ja ganz tot sein.“ Lange Pause. Dann erwiderte Greta Garbo mit schleppender Stimme: „Tot? Tot bin ich schon seit vielen Jahren...“

 

          
Millionen sahen Greta Garbo in dem 1932
entstandenen Film „Menschen im Hotel“
Diese Augen, oft sehnsuchtsvoll und traurig,
machten die Göttliche schnell weltberühmt
          

 

     Diese einmal in einem Artikel über Greta Garbo wiedergegebene Episode paßt zwar ausgezeichnet in das „tragische Bild“, das sich die Öffentlichkeit von dieser merkwürdigen Frau macht, der Wirklichkeit entspricht es nicht. Denn die fast 75jährigeSchwedin liebt das Leben und hat eine geradezu panische Angst davor, krank zu werden.
     Sobald es etwas kühler wird, zieht sie sofort zwei Paar Wollstrümpfe übereinander an. Doch die Fenster ihres Schlafzimmers läßt sie selbst bei Regen und Schnee weit geöffnet, weil sie meint, das sei gesund. Dabei ist sie kälteempfindlich und friert oft noch bei einer Zimmertemperatur von 26 Grad.
     Ihre Hauptfurcht ist, eines Tages lungenkrank zu werden. Diese nahezu neurotische Besorgnis hat ihre Wurzeln wohl in früheren Erlebnissen. Greta Garbos ältere Schwester starb in Stockholm an Tuberkulose. Im Zusammenhang mit der Rolle der unheilbar lungenkranken Marguerite, die Greta Garbo in ihrer unvergessenen „Kameliendame“ verkörperte, haben diese Erfahrungen eine derartige Furcht in ihr erzeugt, daß sie sich alle drei Monate einer genauen ärztlichen Untersuchung unterzieht.
     Am 31. Dezember 1941 fand in Amerika die Premiere des letzten Garbo-Filmes statt: „Die Frau mit den zwei Gesichtern“. Alle Kritiker waren sich einig: Es war ein Reinfall. Am Tag darauf sagte die Garbo: „Ich werde nie wieder spielen.“ Sie hielt Wort.
     Mit welchen Rollen und Gagen man auch immer sie ködern wollte – die Frau, deren Karriere nur 16 Jahre dauerte, sagte stets „nein“. Sie geht auf keine Partys, gibt keine Interviews. Während eines Griechenlandaufenthaltes gelang es Reportern, ihr ein paar Worte zu entlocken. „Das Ziel Ihrer Reise“ – „Ruhe.“ – „Dauer der Reise?“ – „Unbestimmt.“ – „Ihre Wünsche?“ – „Ruhe.“ – „Ihr Lebensinhalt?“ – „Ruhe.“



          
Vor fünf Jahren entstand dieser Schnappschuß,
als Greta Garbo ihre Freundin besuchte
Geheimnisvoll und rätselhaft im Film,
hier als „Mata Hari“, wie auch im stillen
Privatleben
           
          
Eine ihrer Glanzrollen: Königin Christine.
Rechts Filmpartner John Gilbert
Der letzte Garbo-Film „Die Frau mit
den zwei Gesichtern“ war ein Reinfall
          
          
Die „Göttin“ als Marta Hari, die 1917
erschossen wurde. Ihr Film-Partner:
Ramon Novarro

Fotos: MGM (5); Pressens; Paul Popper

 

from:   Echo der Frau,     1980, Nr. 34
© Copyright by   Echo der Frau

 

 

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