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Porträtaufnahme von Greta Garbo, die ihre eigenartige Schönheit treffend wiedergibt |
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Wenige Tage vor Weihnachten hat der schwedische Dampfer „Gripsholm“ Greta Garbo aus Hollywood in ihre nordische Heimat zurückgebracht, wo sie mehrere Monate in Ruhe und Einsamkeit nordische Wälder und umgeben von ihren schwedischen Landleuten, die so ganz anders sind als das ewig unruhvolle und skandalträchtige Volk der Filmleute von Hollywood, verbringen will. Diese Flucht in die Heimat ist kennzeichnend für die große Künstlerin, für die der Vers aus Goethes ergreifendem Gebet um Frieden „... ach, ich bin des Treibens müde...“ gelten mag. Die Heimat schenkt ihr das große Ausruhen, den Frieden, den sie in der Welt ihres Ruhmes und ihres Glanzes vergebens sucht. Dort, wo die nordischen Wälder rauschen, in der schönen schwedischen Landschaft S ö r m l a n d hat sie vor Jahren das große Gut Harby erworben, dessen Ursprung bis auf das 16. Jahrhundert zurückgeht. In dem schlichten und vornehmen Herrenhaus dieses einsam gelegenen Landsitzes, der einige Ähnlichkeit mit dem berühmten „Ekeby“ aus ihrem unvergesslichen Film „Gösta Berling“ haben mag, wird sie nun in aller Zurückgezogenheit mit einem kleinen Kreis von Freunden leben, bis ihre Filmverpflichtungen sie wieder nach Amerika zurückrufen. Wenn auch jetzt der Winter das nordische Land bedeckt und die einsame Welt noch stiller und gedämpfter macht, so ist die Landschaft dort oben, die unsere Bilder zu einer anderen Jahreszeit zeigen, doch auch jetzt von einer eigentümlichen und schwermutsvollen Schönheit, die ganz zu dieser Frau paßt und darin sie sich wohl fühlen wird. Denn gerade dieser Hang zur Einsamkeit ist es, der Greta Garbo neben ihrer ungewöhnlichen künstlerischen Gestaltungskraft aus der Schar der Großen des Films heraushebt. Die menschliche und künstlerische Eigenart Greta Garbos, die ihr nach so vielen Erfolgen nun wieder den Weg zur Heimat gewiesen hat, spiegelt sich in dem soeben im H ö g e r - V e r l a g , Berlin-Wien-Leipzig, erschienenen Buch „ G r e t a G a r b o – e i n W u n d e r i n B i l d e r n “, das in 129 ganzseitigen Bildern Greta Garbo in allen ihren Filmen zeigt, die bisher gedreht wurden. Man staunt über die ungeheure Wandlungsfähigkeit dieser Frau, die sich immer wieder in neue Gestalten einlebt und sie einmalig und vollkommen verkörpert. Man begreift aber auch, wenn man die bezaubernd schönen Bilder dieses Buches durchblättert, daß diese Frau, die sich in jeder Rolle so verausgabt, die Stille sucht, aus der sie allein die Kraft zu neuem Schaffen schöpfen kann. A l e x a n d e r L e r n e t - H o l e n i a hat diesem prächtigen Geschenkbuch für alle Filmfreunde und Garbo-Verehrer eine das Wesen der Schönheit und der Künstlerin, die zum Ausdruck künstlerischer Schönheit im Film überhaupt geworden ist, trefflich zergliedernde Einleitung gegeben und damit einem tieferen Verständnis der besonderen Art dieser Frau den Weg geebnet.
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Blick von der Veranda von Greta Garbos Landsitz Harby in Sörmland. |
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Der Haupteingang des Herrenhauses von Harby. |
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Die Frontseite des schönen Herrenhauses von Harby, in dem Greta Garbo nun ihre Urlaubstage in Schweden verbringt. |
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Ein stilvoller Wohnraum des Herrenhauses von Harby mit einem schönen alten Kachelofen. |
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Greta Garbo mit ihrer Freundin, Gräfin Wachtmeister (rechts von der Künstlerin), unbemerkt aufgenommen während eines Theaterbesuches in Stockholm. |
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Privataufnahme der Künstlerin in einer Stunde der Ruhe im Filmbetrieb. |
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Greta Garbo mit ihrer Mutter, Frau Gustafsson, bei einem früheren Besuch der Künstlerin in der schwedischen Heimat |
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Aufnahmen: Associated Press (6) und aus dem Bildwerk „Greta Garbo“ des Höger-Verlags, Berlin-Wien-Leipzig (2) |
from: Ortenburger Wochenblatt Nr. 3 1938
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